Erste Erfahrungen: BMW K 1200 S

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Supersportler aus Bayern: Wenn BMW ein ganz neues Motorrad auf den Markt bringt, ist das schon etwas Besonderes. Normalerweise variieren die Münchener mit dem Motorradwerk in Berlin fantasievoll ihre Komponenten um neue Maschinen zu kreieren. Nicht so bei der K 1200 S. Die Maschine ist komplett neu und katapultiert BMW in die Riege der Hersteller von Supersportlern.

Motorräder mit mehr als 160 PS haben in aller Regel einen quer eingebauten Vierzylindermotor mit mehr als einem Liter Hubraum. Da macht auch die BMW K 1200 S keine Ausnahme. Bislang waren die Vierzylinder des Hauses allerdings längs eingebaut um den Kardanantrieb einfacher anschließen zu können und auch, um das Motorrad nicht zu breit zu machen. Der neue BMW-Motor baut trotz 1200 ccm Hubraum schmaler als die japanische Konkurrenz von Honda, Yamaha oder Suzuki. Er ist mit 13:1 extrem hoch verdichtet. Bei der Konstruktion standen Ideen aus dem Formel-1 Projekt von BMW Pate. Seine 167 PS liegen bei 10.250 Umdrehungen an. Wie bei BMW üblich werden sie immer noch über eine Kardanwelle weitergeleitet. Beachtlich sind auch die 130 Nm Drehmoment, die der K 1200 S Kraft in fast allen Lebenslagen bescheren.

Die BMW K 1200 S ist schmal, aber ziemlich lang. Das liegt am ziemlich schräg eingebauten Motor aber vor allem am revolutionären Fahrwerkskonzept. Vorne verwendet BMW ein Doppellängslenkersystem namens Duolever. Dabei handelt es sich um die Weiterentwicklung einer Erfindung des Briten Norman Hossack. Das System federt besser und verhindert das Eintauchen des Vorderrades beim Bremsen. Doch damit nicht genug: erstmals verwendet ein Motorradhersteller ein elektronisch auch während der Fahrt einstellbares Fahrwerk. ESA heißt die Technik und sie ist vorerst nur als aufpreispflichtige Option (650 _) zu haben. Man gibt vor dem Start den Beladungszustand (solo, zu Zweit, Gepäck) ein und kann dann während der Fahrt zwischen Sport, Normal und Komfort hin- und herschalten. So variiert die K 1200 S zwischen Sportler und Reisemaschine fließend hin und her.

Mit einem Gewicht von 248 kg ist sie deutlich leichter als die bisherigen Vierzylinder des Hauses und liegt auf dem Level der Konkurrenz. Entsprechend sind auch die Fahrleistungen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 280 km/h. Den Sprint auf 100 absolviert man bei Bedarf in 2,8 Sekunden.

Mit 14.850 Euro ist die bayrische Berlinerin etwas teurer als die anderen Spitzensportler, bietet dafür aber auch das BMW-typische Integral-ABS, natürlich einen KAT und, dafür muss man kein Prophet sein, den besten Werterhalt.

Text: Günter Weigel

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