Volvo YCC. Von Frauen. Für Frauen. Und Männer.

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Eindrücke von einem Konzeptauto.

Traditionell sind Konzeptautos Ideensammlungen. Sie zeigen, was technisch möglich ist und testen, wie das Publikum auf neue Formen und Innovationen reagiert. Volvo ist bei der Entwicklung des YCC noch einen Schritt weitergegangen. YCC steht für Your Concept Car und ist ein Auto von Frauen für Frauen, was nicht ausschließt, dass auch Männer daran Spaß haben.
Tatsächlich wurde YCC komplett von einem weiblichen Design-Team entwickelt. Erstaunlicherweise unterscheidet es sich äußerlich auf den ersten Blick nicht von einem männlichen Sportcoupé. Gerade im Premium-Bereich verlangen Frauen von ihrem Auto das gleiche wie Männer: Performance und Image, hat man bei Volvo herausgefunden. Frauen verlangen darüber hinaus noch ein bisschen mehr, was bislang in der Autoentwicklung so nicht vorkam. Der Volvo YCC hat zum Beispiel glattflächige Stoßfänger rundum, die allfällige Parkrempler ohne Lackkratzer verkraften. Und er hat eine Lackierung, die schmutzabweisend ist, weil Frauen eben fahren und nicht waschen wollen. Außerdem hat er markant ausgebildete Kotflügel vorne und eine klare Abrisskante hinten, was der Übersichtlichkeit und der Vermeidung eigener Parkschäden dient. Eine Einparkautomatik hat YCC natürlich auch. Die Flügeltüren brauchen in Parklücken nicht so viel Platz wie herkömmlich Lösungen. Das Entwicklungsteam hat sich zum Einstieg aber noch mehr Gedanken gemacht. So klappt beispielsweise der Seitenschweller um und verhindert damit, dass die Hosenbeine mit dem Straßenschmutz in Berührung kommen, was wiederum vor allem in schwedischen Wintern zum Ärgernis werden kann. Außerdem lässt sich das Auto per Luftfederung in der Höhe einstellen. Hohe Position gleich leichterer Einstieg und bessere Übersicht in der Stadt, niedrige Position für besseres Handling auf der Landstrasse.

Richtig viele Ideen stecken im Innenraum. YCC ist ein Coupé, weil erfolgreiche Frauen eben auch klassische Männerautos mögen. Aber es hat eben kein klassisches Interieur. So klappen beispielsweise die hinteren Sitze wie Kinosessel nach oben, wenn man sie nicht als Sitz nutzt. Das schafft Platz für Gepäck, das sonst nur auf dem Sitz hin und her rutscht. Auch die Mittelkonsole wurde von der Technik befreit und dient nur mehr dem Transport. Alles was mit dem Fahren zu tun hat, spielt sich am Lenkrad und direkt darum ab. Per Knopfdruck schlägt YCC der Fahrerin eine optimale Position für Sitz, Lenkrad und Pedale vor. Auch an eine verstellbare Stütze für die Ferse ist gedacht, falls Frau lieber mit High-Heels fährt als mit Slippern. Die vertikalen Flächen sind aus Holz gearbeitet, um eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen. Der Rest ist hell. Weil man zu Hause auch öfter die Deko wechselt, haben sich die Volvo-Designerinnen eine pfiffige Lösung für wechselnde Interieurs ausgedacht. Die Sitze haben eine Auflage, die man nach Stimmung wechseln kann. Dazu gehört auch jeweils ein neuer Teppich. Mit roter Auflage wirkt der Wagen ganz anders als mit braunem Leder oder technischem Grau. Das Sitzkonzept ist originell und hat nichts mit den Schonbezügen von früher zu tun. Vielmehr wird eine Art Schale auf das eigentliche Sitzgestell geklickt. Natürlich hat der Volvo YCC bei so viel Alltagsideen auch viel Platz für Gepäck, wenn man zu zweit fährt. Die Zielgruppe nutzt dieses Auto ohnehin bevor sie Kinder hat oder nachdem die Kinder aus dem Haus sind. Die bislang angedachte Motorisierung mit einem 250 PS Hybrid-Motor lässt eher auf letzteres schließen.

Von den vielen Ideen, die im YCC verbaut wurden, haben kurzfristig am ehesten die Sitze Realisierungschancen.

(Günter Weigel)

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