Erste Erfahrungen mit dem MINI Cabrio

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Wenn schon Kult, dann richtig, mag man sich bei BMW gedacht haben und stellt dem äußert erfolgreichen Mini ab Juli ein Mini Cabrio zur Seite.

Schon der normale Mini wirkt auf die meisten Betrachter einfach süß. Das Cabrio legt gewissermaßen noch ein paar Kalorien nach. Dafür schwächelt es bei der Sportlichkeit. Natürlich hat das Cabrio die gleichen sportlichen Anlagen wie der normale Mini, aber ohne festes Dach fehlt der optische Bezug zu seinem Ur-Ahn, dem Rallye Monte Carlo Sieger von vor 40 Jahren. Dafür ist es absolut Boulevard-tauglich. Die sommerliche Stadtfahrt vom Eis-Café zum Biergarten gelingt auch zu viert. Es ist allerdings hilfreich, wenn die Mitfahrer eher zierlich sind, zumindest wenn sie hinten sitzen sollen. Schönes Wetter ist auch obligatorisch, denn nur bei offenem Dach macht das City-Cruisen richtig Laune.

Für das Dach hat sich BMW etwas Besonderes einfallen lassen. Bis Tempo 120 kann man den vorderen Teil des Verdecks als Schiebedach elektrisch öffnen. Im Stand öffnet sich das ganze Dach in 15 Sekunden. Dabei verschwinden die Dachholme in der Karosserie. Das Stoffdach selbst faltet sich ziemlich klein hinter die Rücksitze. Ins Verdeck ist eine beheizbare Rückscheibe integriert. Bei offenem Dach schrumpft das Kofferraumvolumen auf übersichtliche 120 Liter. Im deutschen Normalsommer sind es 165 Liter. Durch Umklappen der Rücksitzlehnen steigt das Gepäckvolumen auf den nötigen Urlaubsbedarf für Pärchen. Nett ist, dass die Heckklappe nach unten öffnet und eine Picknick-taugliche Stütze abgibt, die immerhin mit 80 kg belastbar ist. Belastbar sieht auch der hintere Überrollbügel aus, in den die Kopfstützen integriert sind.

Geschlossen wirkt das Mini Cabrio etwas düster, weil einfach weniger Licht in den Innenraum kommt. Öffnet man nur das Schiebedach gibt es sofort eine gewaltige Dosis Frischluft und viel Fahrgeräusch. Ganz offen fühlt man sich wohler. Obwohl die steile Frontscheibe doch recht weit entfernt ist, zieht es bis erstaunlich wenig.

Fahren lässt sich das Cabrio ungefähr genauso agil wie sein geschlossener Bruder. Bei ersten Testfahrten in Südfrankreich machte das Mini Cooper Cabrio mit seinen 115 PS vor allem auf kurvigen Bergsträßchen viel Spaß. Für die markengruppen-zugehörige Freude am Fahren muss man den 1,6-Liter-Motor allerdings sehr quälen. Unter 5.000 Umdrehungen passiert nicht viel. Dann steigt der Verbrauch deutlich über die 7,3 Liter der Normangabe. Die niedrigen, entspannenden Drehzahlen hebt man sich dann für die Stadt auf, wo sich das Cabrio als echter Hingucker entpuppt. Der schwächere Motor mit 90 PS im Mini One ist übrigens nicht sparsamer. Für Leistungshungrige kommt ab Herbst noch ein Cooper S mit 170 PS. Der Spaß ist leider nicht ganz billig. 18.300 Euro schreibt BMW für das Basis-Cabrio Mini One auf die Rechnung. Der Cooper kostet schon glatte 20.000 Euro. Wie es sich für ein Premium-Produkt gehört, ist die Liste der möglichen Extras schier unbegrenzt und entsprechend wird auch die Kontobelastung nach oben individualisiert. Dem Erfolg des Cabrios wird es nicht schaden.

Technische Daten

Mini One Cabrio:
1,6-Liter-Vierzylinder 90 PS/66kW
Spitze 175 km/h
0-100 km/h: 11,8 sec
Verbrauch 7,2 l

Mini Cooper Cabrio:
1,6 l Vierzylinder, 115 PS/85 kW
Spitze 193 km/h
0- 100 km/h: 9,8 sec
Verbrauch 7,3 l

(Günter Weigel)

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