Erste Erfahrungen mit dem Škoda Octavia II

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Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg und dem steigenden Ansehen des Hauses Škoda ist hierzulande ein Name, ein Modell, ganz explizit verbunden: Der Octavia. Seit acht Jahren macht der Böhmen-Golf jetzt das, was schon der bekannte Urahne im Hauskonzern dereinst vorgemacht hat: Er läuft und läuft und läuft. Mehr als eine Million Octavias hat die tschechische VW-Tochter seit der Markteinführung vor acht Jahren abgesetzt, noch im vergangenen Jahr waren es über 160.000. Und dennoch: Die Lebens-Zyklen eines Automobils lassen sich nicht beliebig verlängern und so bringt die Firma mit dem Stammsitz in Mlada Boleslav Anfang Juni jetzt die zweite Generation des Erfolgsmodells auf den Markt. Ohne die Verdienste des Alten dabei zu vergessen. Denn der wird noch weiter gebaut, weil wir uns vor allem im Osten von den anhaltend guten Zahlen noch entsprechende Absatzchancen versprechen, wie Geschäftsführer Dieter Sitz bei der Präsentation des Octavia 2 am Dienstag in Mainz bekannt gab.

Die zweite Octavia-Generation ruht auf der technischen Basis des VW Golf, doch das Outfit der kompakten Mittelklasse-Limousine ist ein komplett Eigenständiges. Eines, dem man – auch und vor allem bei der neuen Generation – ansieht: das kann nur ein Škoda sein. Deswegen hat Chef-Designer Thomas Ingenlath auch Wert darauf gelegt, dass wir Škoda-typische Designelemente weiter entwickelt haben. Als da wären ein Chrom-umrandeter Kühlergrill, in dessen vertikale Streben das Markenlogo integriert ist, größere Klarglasscheinwerfer und stärker konturierte V-förmige Sicken auf der Motorhaube. Das neue Fahrzeug, so der Chefdesigner, stehe für Sicherheit, Stabilität und Solidität.

Doch trotz aller progressiven Gestaltungselemente vernachlässigt Škoda die Botschaft, die den Octavia zu einem Roadrunner gemacht hat, ganz bewusstnicht: Wir werden auch beim neuen Octavia ein sehr gutes Preis-Wert-Verhältnis anbieten, betonte Sitz. Der Neue aus Böhmen ist in Länge und Radstand jeweils um sieben Zentimeter gewachsen, auch der Kofferraum, einer der bevorzugten Kaufgründe, wurde von 528 auf 560 Liter erweitert. Wird die Rücksitzlehne umgeklappt, offenbaren sich stolze 1350 gegenüber vorher 1328 Liter. Die überdimensionale Heckklappe schwenkt inklusive der Rückscheibe elektromechanisch nach oben. Jede Menge Staufächer, in der Toppausstattung Elegance sogar mit einer Kühlbox ausgestattet, machen das Fahrzeug zu einem überaus praktischen Alltagsbegleiter. Die Verbindung zur Stammmutter wird bei der Gestaltung der Armaturentafel deutlich: keine Schnörkel, alle Bedienungselemente sind übersichtlich angeordnet und stammen auch von der Größe her nicht aus der Puppenküche.

Auch bei den Antriebseinheiten für den neuen Octavia hat sich Škoda im Wolfsburger Konzernregal bedient. Vier Benziner und zwei Diesel stehen zur Wahl. Ein 1,4-Liter mit 75 PS befeuert die Einstiegsvariante, es folgen ein 1,6-Liter mit 102 PS, sowie zwei Direkteinspritzer mit 115 und 150 PS, die über einen Hubraum von 1,6 und 2,0 Liter verfügen. Die beiden TDI-Turbodiesel schöpfen aus 1,9 und 2,0 Liter Hubraum 105 und 140 PS. Die Zweiliter-Motoren sind mit serienmäßigem Sechsgang-Getriebe ausgerüstet, bei den anderen Modellen wird die Kraft über eine manuelle Fünfgang-Schaltung übertragen. Eine Sechsgang-Automatik mit Tiptronic-Funktion und das Direktschaltgetriebe DSG mit Doppelkupplung gibt es auf Wunsch für die beiden Turbodiesel. Bei unseren ersten Testfahrten offenbarte der neue Škoda Octavia dank seiner Mehrlenker-Hinterachse und der elektromechanischen Servolenkung große Spurstabilität und agiles, präzises Handling.

Bislang steht nur der Einstiegspreis von 14.490 Euro für das Basismodell mit dem 1,4-Litermotor fest, alle anderen Preise in Verbindung mit den Ausstattungs-Varianten Classic, Ambiente und Elegance werden noch kalkuliert.

(Jürgen C. Braun)

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