Erste Erfahrungen: Neuer Peugeot 407

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Die Designer des 4,67 m langen Peugeot 407 haben dem Mittelklasse-Löwen eine klare Aussage aufs Blechkleid geschrieben: sich optisch absetzen von der automobilen Konkurrenz. Von vorne grinst der Mittelklasse-Löwe mit einem breiten Haifischmaul den Betrachter an. Die tief heruntergezogenen Lufteinlässe und die lang gezogenen Scheinwerfer erwecken diesen Eindruck und signalisieren zugleich Selbstbewusstsein. Die lange Motorhaube geht in eine schwungvolle Seitenlinie über, die in das kurze Heck mündet. Stilelemente des Ferrari 612 Scalietti und des 406 Coupés klingen durchaus an. Im Inneren bietet der 407 dagegen nur durchschnittliche Design-Hausmannskost. Der Fahrer schaut auf ein großes Armaturenbrett, das in der Mittelkonsole die Bedienelemente für Radio, Navigation, Bordcomputer und Klimaanlage bündelt. Peugeot erprobte Fahrer finden sich sofort zurecht. Für eine bessere Sitzposition des Fahrers könnten die Sitzauflagen etwas länger sein. Praktisch ist dagegen das große klimatisierte Handschuhfach, in dem eine dickes Kartenwerk und andere Utensilien problemlos verschwinden, der Kofferraum schluckt mit seinen 407 Litern Fassungsvermögen das Urlaubsgepäck einer Familie. Das Platzangebot ist insgesamt ordentlich, die Fondbenutzer sollten jedoch keine Gardemaße haben.Drei Ausstattungsvarianten (Esplanade, Tendence, Platinum) lassen für die individuellen Komfortansprüche des Kunden kaum Wünsche offen. Serienmäßig schützen neun Airbags, darunter durchgehende Seitenairbags und ein Knieluftsack für den Fahrer, die Insassen. ESP und andere elektronische Helferlein helfen das Auto auch in kritischen Fahrsituationen auf der Straße zu halten. Eine Klimaautomatik, elektrische vordere und hintere Fensterheber, ein Bordcomputer und elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel gehören ebenso dazu. Gegen zuviel Sonnendurchflutung und ungewollte Erwärmung des Innenraums durch die großen Glasflächen helfen Sonnenrollos an den hinteren Seitenscheiben und an der Heckscheibe.
Für den Vorwärtsdrang stehen vier Benzinmotoren und zwei Dieselaggregate zur Auswahl. Das Leistungsspektrum bei den Benzinern reicht von 115 PS bis zu 211 Pferdestärken bei der 3,0-Liter-Sechszylinder-Topmotorisierung. Die Selbstzünder umfassen den neuen 1,6-Liter HDI mit 109 PS und den bekannten 2,0-Liter HDI mit 136 PS. Beide Diesel sind ab Werk mit einem Partikelfilter ausgestattet. Peugeot rechnet mit einer Dieselquote von 65 Prozent. Bei ersten Testfahrten konnte der leistungsstarke HDI durch seine Durchzugsfreude und Laufruhe überzeugen. Bereits bei 2.000 Umdrehungen entfaltet der Motor sein Drehmoment von 320 Nm (Spitze: 208 km/h, Verbrauch: 5,9 Liter). Das Sechsganggetriebe überträgt die Schaltanweisungen genau an die Vorderräder. Bei schnellen Kurvenfahrten zeigt sich die neu entwickelte Vorderachse von ihrer besten Seite und lässt das Auto spurgetreu durch die Kurven eilen. Im Laufe des nächsten Jahres hält das aus der Zusammenarbeit zwischen PSA und Ford entwickelte 2,7-Liter Aggregat mit mehr als 200 PS Einzug im 407. Wer den Löwen aber lieber schnurren hören möchte, greift zum Sechszylinder. 211 PS verleihen dem Auto ordentlichen Antritt. Der Motor wird ausschließlich mit einem neuen sequentiellen Sechsgang-Automatik angeboten (Spitze: 235 km/h, Verbrauch: 9,8 Liter).
Im September erweitert die Kombiversion sw mit dem serienmäßigen Panoramadach das Modellangebot. Rund zwei Drittel der Käufer werden sich wohl hier zu Lande für diese Variante entscheiden. Ab dem 15. Mai warten die Löwen auf neue Dompteure. Die Preisliste beginnt ab 20.600 Euro für das Einstiegsaggregat mit 116 PS, für den 136 PS Diesel sind mindestens 23.600 Euro fällig, der Sechszylinder steht mit 29.400 Euro in der Liste.

(Text: Elfriede Munsch)

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