Erste Erfahrungen: Der Neue von Mitsubishi hört auf den Namen Grandis

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Schneidig in den Formen, schnell auf der Straße und viel Platz für die Insassen – so kurz und bündig könnte man den neuen Grandis von Mitsubishi beschreiben. Mit einer Formensprache, die klar und deutlich Dynamik signalisieren soll, stellt sich der neue Van des japanischen Importeurs vor. Mit der Höhe von 1,65 Meter hat der Grandis nicht unbedingt das Gardemaß anderer großer Vielzweckfahrzeuge. Dass dies so beabsichtigt ist wird deutlich beim Blick auf die gesamte, sportlich gehaltene Karosserie mit der ausgeformten Flanke, dem sanft abfallenden Heck und den sich nach hinten verjüngenden letzten Seitenscheiben. Die dazu ansteigende Gürtellinie lässt nicht sofort das dennoch vorhandene große Platzangebot im Inneren erahnen.

Den Grandis kann man mit sechs oder mit sieben Sitzen beim Mitsubishi-Händler bestellen. Gleich sind bei beiden Varianten die beiden Sitze in der dritten Reihe. Positiv ist deren Variabilität. Für die Vergrößerung des Frachtraumes lassen sie sich beide umklappen, es entsteht eine flache Ladefläche. Bei der siebensitzigen Variante besteht die mittlere Reihe aus einer Sitzbank (teilbar 60:40), beim Sechssitzer sind es zwei Einzelsitze. Schieben kann man die mittlere Reihe in die Längsrichtung, je nachdem wo der meiste Platz gebraucht wird. Gut ist auch die Verstellung der Sitzflächenneigung – besonders bei langen Fahrten für die Beine eine echte Erleichterung. Vom Reisefahrzeug bis hin zum Lastesel ist der Grandis so problemlos einsetzbar. Die Sitze bieten einen guten Seitenhalt und machen auch lange Reisen zu einem angenehmen Erlebnis. Auffällig ist die Armaturenkonstruktion. Der Instrumententräger hat genau mittig eine große Fläche mit dem Übergang zu Mittelkonsole und den Bedienelementen für Radio, Klimaanlage etc. Zahlreiche Ablagefächer lassen Krims und Krams schnell und sicher verschwinden. Für die Passagiere der mittleren Reihe sind Klapptische vorhanden.

Ist der Grandis nun so agil und forsch wie der Eindruck, den er vermittelt? Mitsubishi hat mit dem 2,4-Liter-Motor mit moderner MIVEC-Technik dafür gesorgt. 121 kW/165 PS leistet der Vierzylinder mit 16-Ventil-Technik. Sein maximales Drehmoment von 217 Newtonmeter erreicht der Grandis bei 4.000 Motorumdrehungen. Erste Fahreindrücke machen klar, dass der Grandis durchaus ein Sportstourer ist, wie Mitsubishi das Fahrzeug nennt. Ein kräftiger Durchzug bei kultiviertem Motorrundlauf (laut Mitsubishi in 10 Sekunden an der 100 km/h-Marke) und eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h lassen kaum Wünsche offen. Die variable Ventilsteuerung (MIVEC) leistet hervorragende Arbeit. Der Treibstoffverbrauch liegt laut Mitsubishi bei 9,4 Litern (Fünfgang-Schaltgetriebe) auf 100 Kilometer, bei der Automatik bei 10 Litern bleifreiem Super. Der Grandis erfüllt die vorgeschriebenen Werte der Abgasnorm Euro 4. Die Schaltung über den kurzen, gut zu bedienenden Hebel an der Mittelkonsole funktioniert sehr genau und soft. Die Bremsanlage, versehen mit allen modernen Hilfssystemen, verzögern das 1,7 Tonnen schwere Fahrzeug ordentlich und sicher. Sicher sollen auch die Insassen des Grandis sein, Stabilitäts- und Traktionskontrolle sowie eine Bremskraftverteilung, ein ABS-System und Airbags rundum tragen hierzu bei. Für die Befestigung der Kindersitze ist das genormte ISOFIX-System an Bord.

Bei der Ausstattung kündigt Mitsubishi neue Wege an. Ab sofort werden vier Varianten, Inform, Invite, Instyle und Intense genannt, die Zubehörpakete von Basis bis Luxus europaweit bestimmen. Für den Grandis bietet Mitsubishi für 24.900 Euro die Variante Invite (7-Sitzer) an, in der Variante Intense (6-oder 7-Sitzer) kostet der Grandis 27.900 Euro. Dazu ordern kann man jeweils verschiedene Ausstattungspakete, Metallic-Lackierung oder die 4-Stufen-Automatik (Aufpreis 1.500 Euro).Der Blick in die Zukunft: Ab Mitte 2005 wird es für den Grandis einen Dieselmotor geben. Er kommt aus einem Joint Venture mit VW, es wird ein etwa 140 PS starker Pumpe-Düse-Motor sein, mit Partikelfilter.

Allgemeines zu Mitsubishi:
Mitsubishi ist im Gespräch. Eine Abordnung von DaimlerChrysler unter der Führung von Smart-Chef Andreas Renschler ist in Japan und entwickelt einen Business-Plan, der das weitere Engagement der Stuttgarter bei Mitsubishi bestimmen wird. Entscheidungen werden für die zweite Aprilhälfte erwartet. In Europa hat Mitsubishi seine Hausaufgaben gemacht, mit der neuen Modellpolitik Lancer, Outlander hat man, erstmals seit 1999, wieder Wachstum verzeichnet, ein Plus von 2,4 % mit 208.000 verkauften Autos. In Deutschland wurde mit einem Wachstum von 4,8 % der Marktanteil auf 1,12 % gesteigert. Bei den Allradautos wurden 42 % zugelegt, vor allem bedingt durch den neuen Outlander. Für dieses Auto vermissen wir einen Diesel, bedauert Thomas Holtgräfe, der Sprecher der Mitsubishi-Geschäftsleitung. Hoffnungsvolle Blicke richtet man auf die Einführung des neuen Colt, sie steht für den 5. Juni 2004 an.

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