Erste Erfahrungen mit dem neuen Opel Astra

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Am 20.03. trifft in der Kompaktklasse der Herausforderer Opel Astra auf den VW Golf. Der bisherige erfolgsverwöhnte Champion aus Wolfsburg ist zurzeit angeschlagen, so dass der Rüsselsheimer auf einen Sieg hoffen kann, aber zumindest auf ein Unentschieden nach Punkten zielt.

Der Astra der dritten Generation tritt im neuen Outfit in den Ring. Zunächst als Fünftürer (Caravan und Dreitürer folgen im Herbst und Anfang 2005) zeigt der Astra Mut zur Veränderung. Die Frontansicht mit dem breiten trapezförmigen Kühlergrill, dem markanten Blitz-Emblem und den großen Scheinwerfern drücken Selbstbewusstsein aus. Die Seitenlinienführung verleiht dem Wagen Schwung. Das Heck wird durch die seitlich heruntergezogene Heckscheibe und eine breite Chromleiste geprägt. Die breiten hinteren Schweller dürften allerdings Geschmackssache sein. Insgesamt wirkt der Astra kompakt und auf den ersten Blick fällt es nicht auf, dass der Neuling im Vergleich zum Vorgänger um vierzehn Zentimeter in der Länge auf 4,25 m zugelegt hat (Breite plus 4,4 Zentimeter). Über das Wachstum können sich die Passagiere freuen. Die Bewegungsfreiheit auf den vorderen Plätzen ist gut. Die Knie von Beifahrer kommen nur bei Langgewachsenen mit der Schaltung in Berührung. Die Fondbenutzer brauchen sich auch nicht um ihre Knie zu sorgen und sogar Sitzriesen können hinten den Kopf aufrecht halten. Der Kofferraum schluckt 350 Liter, wenn man statt eines vollwertigen Ersatzreifens das Reifenreparaturset wählt. Neben dem Platzangebot können sich die Insassen an der guten Verarbeitungsqualität erfreuen. Hier merkt man, dass das Trainingsprogramm bei Opel seine Erfolge zeigt. Bei ersten Testfahrten klapperte und knirschte nichts. Die verwendeten Materialien fühlen sich gut an. Große Knöpfe erleichtern die Bedienung von Klimaanlage, Audio- und Navigationssystem.

Für Vorwärtstrieb stehen fünf Benziner und drei Dieselaggregate zur Verfügung. Bei den Benzinern reicht das Leistungsspektrum von 90 bis 200 PS. Basismotorisierung ist ein 1,4-Liter-Vierzylinder (Spitze: 178 km/h, Verbrauch: 6,3 Liter). Ebenfalls sparsam gibt sich das 1,6-Liter-Aggregat mit 105 PS. Durchschnittlich fließen hier 6,6 Liter durch die Benzinleitungen, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 183 km/h. Bei ersten Ausfahrten machte der Motor einen guten Eindruck und dürfte diejenigen ansprechen, die gelassen über die Autobahnen fahren möchten. Wer möchte, kann diesen Motor statt mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe mit einer Easy-Tronic, einem automatisierten Fünfgang-Getriebe kombinieren. Der bekannte 1,8-Liter-Motor mit 125 PS (Spitze: 198 km/h, Verbrauch: 7,8 Liter) lässt sich mit einer Vierstufen-Automatik ausstatten. Am oberen Leistungsende offeriert Opel zwei 2,0-Liter-Turbomotoren mit 170 und 200 PS (ab Sommer). Damit schafft der Astra 217 und 232 km/h (Verbrauch: 9,1 und 9,4 Liter). Das gute Fahrwerk hat keine Probleme, die Kraftpakete in der Spur und auf der Straße zu halten.

Unter drei Common-Rail-Dieseln mit 80, 100 und 150 PS können die Freunde der Selbstzünder wählen. Der bereits bekannte 1,7-Liter mit 80 PS verbraucht nur 4,9 Liter Diesel (Spitze: 168 km/h). Spritziger gibt sich der neue 1,7-Liter mit 100 PS. Hier sorgen 240 Nm für ordentliche Durchzugfähigkeit (Spitze: 181 km/h, Verbrauch: 5,0 Liter). Ab dem Sommer steht ein 1,9-Liter-CDTI mit 150 PS für Fahrfreude. 315 Nm versprechen, dass der Motor kein Langweiler ist. (Spitze. 210 km/h, Verbrauch: 5,6 Liter) Dieses Aggregat ist wie die zwei 2,0-Liter-Benziner mit einem Sechsgang-Getriebe kombiniert. Alle Motoren sind nach der Abgasnorm Euro 4 eingestuft, der 1,9 Diesel ist auf Wunsch auch mit einem Partikelfilter erhältlich.

Ab Werk gibt es für alle Astras ein umfangreiches Sicherheitspaket. Darin enthalten sind Front-, Seiten-, Kopf-, Brust- und Becken-Airbags für Fahrer und Beifahrer, ABS, ESP der neusten Generation und Traktionskontrolle. Zentralverriegelung, Funkfernbedienung, vordere elektrische Fensterheber und ein Pollenfilter gehören standardmäßig ebenfalls dazu. Unter fünf verschiedenen Ausstattungslinien kann der Kunde seinen Astra zusammenstellen. Dazu gibt es viele Extras zur Auswahl wie Kurvenlicht, Berganfahrhilfe, Reifendruck-Überwachungssystem. Ab 15.200 Euro steht der Astra mit dem 90-PS-Benziner beim Händler, der kleine Diesel beginnt bei 16.935 Euro. Wer letztendlich das Duell Golf gegen Astra gewinnt, ist noch offen. Sicher ist, dass beide sich auch gegen die starke Konkurrenz aus Frankreich und Japan behaupten müssen. Und im Herbst steigt der neue Ford Focus in den Ring. (Elfriede Munsch)

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