Erste Erfahrungen: Volvo V 50

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Noch vor gar nicht so langer Zeit konnte man die Fahrzeuge des schwedischen Herstellers Volvo mit den Worten quadratisch, praktisch, gut umschreiben. Doch längst sind die Schweden von ihrem kantigen Image abgerückt. Die Premium-Modelle S60 und S80 kommen mehr schick als eckig daher gefahren. Und auch die neue S40 Limousine zeigt, dass dem Einstiegs-Volvo die neuen Formen gut zum Blechkleid stehen.

Am 17. April kommt nun die Kombiversion, der V50, zu den deutschen Händlern. Der Schwede gibt sich international. Er basiert auf der Plattform des nächsten Ford Focus und wird im belgischen Gent produziert.
Auf den ersten Blick ist er als Volvo-Familienmitglied zu identifizieren. Besonders die Motorhaube in V-Form greift die Design-Sprache auf. Trotzdem bewahrt sich der V50 seine ganz persönliche Stilnote: Scheinwerfer, Nebelleuchten und der Kühlergrill unterscheiden ihn von der Limousine. Das Heck wird von großen Leuchten eingerahmt. Insgesamt wirkt die Hülle sehr gelungen und dürfte die Anhänger von schicken und edlen Kombis ansprechen. Allerdings taugt der 4,51 m lange V50 (4,6 Zentimeter länger als der S40) nicht für Heimwerker, die am liebsten Ausfahrten zu Baumärkten unternehmen. Denn der Kofferraum fasst nur 417 Liter, selbst bei umgeklappten Rücksitzen sind es nur 717 Liter. Damit befindet sich der V50 jedoch in guter Gesellschaft mit den anderen Lifestyle-Kombis. Dafür können sich die Insassen am ansprechenden Interieur erfreuen. Wie die Limousine hat der Kombi die freischwebende Mittelkonsole, in die Bedieneinheiten für die Klimaanlage, das Audiosystem und für das integrierte Telefon (Aufpreis: 1.060 Euro) untergebracht sind. Wer das Besondere mag, kann diese in einer transparenten Kunststoffversion bestellen, bei der Teile der Elektronik unterhalb der Oberfläche sichtbar sind. Das Platzangebot für die Frontpassagiere ist wie bei der Limousine gut, die Hinterbänkler müssen dagegen – klassenüblich – mit eingeschränktem Knieraum leben.

Für den Vorwärtstrieb gibt es zur Markteinführung vier Motoren. Ein 2,0-Liter Common-Rail-Diesel von Peugeot dürfte das gefragteste Aggregat für den S40 und V50 werden. Der 136 PS starke Motor hat keine Probleme, den knapp 1,6 Tonnen schweren Wagen zu beschleunigen. (Spitze: 210 km/h, Verbrauch: 5,7 Liter). Ab dem Sommer ist der Diesel serienmäßig mit einem Partikelfilter erhältlich und schafft dann die Euro IV Norm. Ende 2004 ergänzt ein 1,6-Liter Diesel mit 110 PS das Angebot. Auch dieser stammt von Peugeot.

Die Topmotorisierung ist ein 2,5-Liter Fünfzylinder-Turbolader mit 220 PS. 320 Nm sorgen beim T5 für Durchzugsfreude. Eine Sechsgang-Schaltung überträgt die Kraft auf die Vorderräder. Wahlweise kann der Kunde auch einer Fünfgang-Automatik (1.700 Euro) das Schalten überlassen. Der Spurt von 0 auf 100 km/h gelingt beim Handschalter in 6,9 Sekunden (Spitze: 240 km/h, Verbrauch: 8,8 Liter Super). Ab Sommer steht für diesen Motor ein Allradantrieb (AWD) zur Verfügung (2.500 Euro). Zwei weitere 2,4-Liter-Fünfzylinder aus dem Volvoprogramm mit 140 und 170 PS runden das Angebot zunächst ab. Ebenfalls im Sommer folgt ein 1,8-Liter Motor mit 125 PS.

In Punkto Sicherheit verfügt der V50 über die Volvo-typischen Ausstattungsmerkmale. Front- Kopf-, Schulter- und Seitenairbags, Seitenaufprallschutzsystem gehören serienmäßig dazu. Ganz neu hat der V50 ein intelligentes Informationssystem (IDIS), das die Lenkradbewegungen, das Gaspedal, Bremsen und Blinkeraktivitäten überwacht. In Stresssituation unterdrückt IDIS Mitteilungen des Bordcomputers oder eingehende Telefongespräche, bis sich die Lage wieder entspannt hat.

Vier Ausstattungslinien stehen zur Auswahl. Neben der Basis heißen diese Kinetic, Mometum und Summum. Je nach Komfortbedürfnis und Kontolage bleiben kaum Wünsche offen. Die Preise für den Kombi liegen 1.500 Euro über denen der Limousine. Los geht es ab 24.350 Euro für den 140-PS-Benziner. Der T5 ist ab 30.850 Euro zu haben. Die Preise für den 2,0-Liter-Diesel beginnen ab 24.950 Euro.

Elfriede Munsch

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