Erste Erfahrungen mit dem neuen Coupe-Cabrio Peugeot 307 CC

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Der große Bruder des 206 CC: Die französische Verführung, oder: Der König der Löwen

Wohl kein Segment in der Autobranche ist so hart umkämpft wie das der Kompaktwagenklasse, auch Golf-Klasse genannt. Nachdem die Wolfsburger jetzt die fünfte Generation des Namensgebers auf den Markt gebracht haben, Opel im Frühjahr mit dem neuen Astra antritt, stellt sich auch die Importeursbranche neu auf. So erhofft sich Mazda vom neuen Mazda 3 eben so einen Schub wie Fiat vom überarbeiteten Punto und auch Renault ist mit dem Absatz des eigenwillig geschnittenen Megane bereit, in den Kampf um die Marktanteile einzugreifen. Ford ist mit dem im saarländischen Saarlouis produzierten Kassenschlager Focus derzeit noch gut aufgestellt, wie Vorstands-Vorsitzender Bernhard Mattes dieser Tage auf einer Veranstaltung des Herstellers bekräftigte.

Richtig in die Vollen geht derzeit der Frankreich-Importeur mit seinem Volumenmodell 307. Der neue Peugeot 307 startet ab sofort mit einer überarbeiteten Modellstruktur in das Modelljahr 2004. Das als Drei- oder Fünftürer lieferbare Fahrzeug wird demnächst in vier Ausstattungsstufen mit den Namen Grand Filou, Prémium, Tendance und Sport angeboten. Dem Grand Filou haben die Franzosen einen neuen 1,4-Liter-Benzinmotor mit 65 kW (88 PS) spendiert. Er markiert mit 14.350 Euro den finanziellen Einstieg der Modellreihe. Drei- oder fünftürigen Limousine, der Kombi, der bei Peugeot Break heißt, und der multifunktionale SW runden die Modellreihe ab. Der ausgesprochene König der Löwen des Herstellers mit dem Emblem des Herrn der Wüste im Signet ist jedoch der neue 307 CC. Das KÜS magazin hat den großen Bruder des 206 CC vorab schon einmal gefahren.

Mitte November, Hamburg. Schmuddelwetter – oder? Mitnichten. Warme Novembersonne, blauer Himmel, so an die zehn Grad. Also frage ich mich: Offen oder geschlossen? Der Blick auf das wunderschön geschnittene Blechkleid mit den tropfen- und ellipsoid-förmigen, in den optischen Auftritt integrierten Front- und Rückleuchten, dem wuchtigen, aber nicht klobigen Heck und der dynamischen Dachlinie sowie der eleganten Seitenansicht, lässt mich nicht lange zaudern: Runter mit dem Dach. In gerade mal in 25 Sekunden ist aus dem Coupe ein Cabrio geworden, die sprichwörtliche Hamburger November-Sonne lädt mich ein zur Ausfahrt. Raus aus der Stadt, ab ins offene Land Richtung Quickborn, Norderstedt. Ich nehme enge, kurvige Landstraßen, die Gänge des 307 CC sind weit ausgelegt, lassen sich gut führig schalten. Die stets steife Karosserie macht einen guten, sicheren Eindruck. Lenkung und Fahrwerk sind okay. Für meinen Geschmack könnte der 307 CC ein bisschen straffer ausgelegt sein. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Befeuert wird mein voiture de soleil von der stärksten Motorversion, einem Zweiliter-16-Ventiler mit 177 PS, der schön drehfreudig unten raus kommt. Darüber hinaus werden noch ein 1,6-Liter mit 110 PS und ein Zweiliter mit 138 PS angeboten. Auch eine Automatik-Version gibt es. Ein Diesel wird noch nachgereicht. Im Innenraum herrschen großzügige Raumverhältnisse und sorgfältig verarbeitete Materialien in gediegener Atmosphäre vor. Das Coupe-Cabrio bietet ausreichend Platz für vier Personen, das gilt auch für die Bein- und (in geschlossenem Zustand) Kopffreiheit der Mitreisenden im Fond.

Die Serienausstattung des Peugeot 307 CC ist umfangreich. So gehören eine Klimaautomatik, 16-Zoll-Alufelgen, das elektrohydraulische Dach zur Serienausstattung. Das gleiche gilt auch für die Sicherheitsausstattung aller 307 CC-Modelle: ABS, EBV, ESP, Front- und Seitenairbags sowie ein Überrollschutzsystem in den hinteren Kopfstützen. Unsere erste Ausfahrt mit der französischen Verführung hat Lust auf mehr gemacht. Vor allem dann, wenn die Sonne sich nicht mehr mit Hamburger Verhältnissen begnügt. Der nächste Sommer kommt bestimmt. Und dann wohl auch für einen längeren Zeitraum mal ein Peugeot 307 CC. Dessen Preise liegen je nach Ausstattung zwischen 25.600 und 32.200 Euro.

Text: Jürgen C. Braun

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